Im Rahmen der Misereor-Fastenaktion 2016, die unter dem Motto „Das Recht ströme wie Wasser“ steht, besuchte der brasilianische Padre Joao Carlos I. Portes das Nikolaus-Groß-Abendgymnasium. Portes ist Pater einer Gemeinde im Amazonas-Gebiet und stellte den Studierenden des Abendgymnasiums seinen Kampf für das Recht seiner Gemeindemitglieder vor. Das große Problem der Gemeinde sind die großen Konzerne Brasiliens, die große Staudammprojekte durchführen, um Energie zu gewinnen.
Diese auf den ersten Blick sehr saubere Art der Energiegewinnung wirkt sich jedoch katastrophal auf die Natur und die Menschen, die dort wohnen aus. Die Bewohner des Flusses, an dem der Staudamm geplant ist, werden umgesiedelt. Darüber hinaus würde der gestaute See dafür sorgen, dass ein Teil des Regenwaldes unwiederbringlich verloren ginge und auch die dort lebenden Tiere überflutet werden.
Morgens und abends diskutierte Padre Joao Carlos mit den Studierenden über seine wichtige Arbeit. Im Anschluss feierten er und Seelsorger Michael Schwarzer einen Schulgottesdienst. Auch hier appellierte der Pater an alle Anwesenden über den Tellerrand der eigenen Region auf Brasilien zu schauen. Er selbst bewundere den deutschen Versuch der Energiewende, erklärte Portes, obwohl er in Deutschland bislang nicht viel Sonne gesehen habe, würde hier versucht, Sonnenenergie zu nutzen. In Brasilien aber, wo es Sonne und Wind massenhaft gäbe, wären diese Energiequellen überhaupt nicht populär.
Einmal mehr konnte ein Gast aus einem ganz anderen Teil der Welt eindrucksvoll auf bestehende Probleme hinweisen. Das Nikolaus-Groß-Abendgymnasium freut sich, dass es seinen Studierenden, diese besondere Erfahrung ermöglichen konnte.