Abendgymnasium meets Klassik

von | 06.06.2006

Ehemalige des 3. Abiturjahrgangs treffen sich zum 40. Abiturjubiläum in Weimar

Es ist schon eine Weile her, da Elmar Eissing und seine Mitstudierenden das Abiturzeugnis überreicht bekamen. 1965, das 6. Jahr des Bischöflichen Abendgymnasiums, so der damalige Name, feierte damals seinen dritten Abiturjahrgang. Und heute, 40 Jahre später – naja, zugegeben, es sind inzwischen 41 Jahre später – heute also treffen sich die Ehemaligen dieses Jahrgangs dort, wo Goethe einst sein berühmtes Gedicht „Über allen Wipfeln ist Ruh“ verfasste. Von dieser erlebnisreichen Weimar-Reise teilte uns der Ehemalige Eissing jetzt mit:

„Die Abende gehörten der Geselligkeit im Köstritzer Schwarzbierhaus wie auch im „Elephanten-Keller“ des Hotel Elephant. Hier wurden die Erinnerungen an  die alten Geschichten aus der Zeit am Abendgymnasium  wach. Manche Anekdote und manche Lehrer-Parodie erheiterte die Runde. Aber es wurden auch ernste Gespräche geführt. Ein Thema war z. B.: welche nachhaltigen Einflüsse das Abendgymnasium auf uns, jetzt im zeitlichen Abstand betrachtet, gehabt hat. U. a. wurden folgende Fähigkeiten und Einstellungen genannt, deren maßgebliche Entwicklung wir der Schule mit ihren hervorragenden Lehrern verdanken. Folgende Schwerpunkte wurden dabei – von den einzelnen individuell verschieden gesehen – angesprochen:

  • Die Fähigkeit, aus einer Flut von Informationen das Wesentliche erkennen zu können (abstraktes Denken) hat manchem in seiner beruflichen Laufbahn sehr genützt.
  • Im Deutschen konnte man eine schlechte Note bekommen, geschenkt; stand aber als Randbemerkung „Phrase“, so war man  beschämt. Wenn wir auch heute noch gegen Sprechblasen sensibilisiert sind, so ist das mit eine Folge dieser Pädagogik.
  • Die Hinführung zur Literatur und zu naturwissenschaftlichen Themen sowie in ganz besonderer Weise zu Religion und weltanschaulichen Fragen vor dem Hintergrund griechischer und römischer Wertvorstellungen war vielleicht das, was heute nach so langer Zeit noch am nachhaltigsten nachwirkt. Damals – im Stress um Arbeit, Schule und Abitur –  ist uns das wohl nicht so klar geworden wie heute.

Es ist unsere Überzeugung, dass das Abendgymnasium weit über die Erlangung der Hochschulreife hinaus tiefe Spuren hinterlassen hat. Unser Dank gehört ihm dafür in ganz besonderer Weise.“

Nach einer Mitteilung von Elmar Eissing, Obere Fuhr 2a, 45136 Essen