Begegnungen sind durch Reife, Respekt und Würde geprägt

von | 04.05.2018

In der Studierendenvertretung hat Marcel Heidenbluth (S5) nach einem Jahr als SV-Sprecher sein Amt zur Verfügung gestellt, da er sich auf das im Herbst folgende Abitur vorbereiten möchte. Sein Nachfolger wurde bereits im April bestimmt. Paul Springfeld aus dem Vorkurs nimmt seinen Platz ein und hat uns ein kurzes Interview über seine Motivation und seine Pläne gegeben.

Gewöhnlich sammelten die bisherigen SV-Sprecher schon einige Zeit Erfahrung, bevor sie die Studierenden innerhalb der SV vertreten haben. Paul Springfeld ist im Vorkurs und erst seit Februar in der Schulgemeinde und wagt dennoch den Sprung ins kalte Wasser. Die Entscheidung ist aus Paul Springfelds Sicht wohl überlegt: „Mir ist Engagement ausgesprochen wichtig, ich sehe aber auch schon an meinem Vorkurs, wie viel Zeit es in Anspruch nimmt, einer Vollzeittätigkeit nachzugehen und sich um eine Familie zu kümmern. Da ich dank einer flexiblen Halbtagsstelle genug Zeit habe, möchte ich diese gerade den Studierenden zur Verfügung stellen, die sich nicht auch noch um den Schulbetrieb außerhalb des Unterrichts kümmern können.“

Er selbst gewöhnte sich sehr schnell an den Schulalltag, der den Studierenden viel abverlangt: „Tatsächlich war ich vom ersten Tag an drin und dabei, ich konnte mir meinen Tagesablauf gut strukturieren und der Unterricht und auch die Materialien sind erwachsenengerecht aufgearbeitet. Besonders der für unseren Vorkurs gestaltete Unterricht ‚Psychologie des Lernens’ hilft bei der Reflexion und Organisation des Schulalltages.“

Zudem empfindet er die Zeit am Abendgymnasium bereits jetzt als bereichernd: „Ich habe das Glück, eine Vielzahl an Menschen mit unterschiedlichsten Lebenswegen und Nationalitäten kennen lernen zu dürfen, die meinen geistigen Horizont erweitern, an denen ich mich orientieren und die ich zum Vorbild nehmen kann.“ Paul Springfeld schildert, alle Begegnungen am Abendgymnasium seien durch viel mehr Reife, Respekt und Würde geprägt, als er es bislang kennen gelernt habe.

Für seine Arbeit als SV-Vorsitzender entwickelte Paul Springfeld bereits einige Ideen: „Es ist mir persönlich ein hohes Anliegen, unser ‚Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage’ Projekt erfolgreich zu Ende zu bringen. Später kann man sich sicher Gedanken über die Gründung von AGs (Sport, Theater und Musik) oder das Herausgeben einer Schülerzeitung machen.“ Diese will er mit dem weiterhin amtierenden SV-Sprecher Paolo Catanho umsetzen. Außerdem möchte er die Kommunikation zwischen den Schichten am Vormittag und Nachmittag verbessern, um die reibungslose Arbeit der SV sicherzustellen.

Die ganze Schulgemeinde freut sich über die Wahl des enthusiastischen SV-Sprechers und wünscht ihm und den anderen Studierenden der SV viel Erfolg bei der Fortführung ihrer Arbeit.

 

Für alle Leser, die das ungekürzte Interview in voller Länge lesen wollen, ist das ganze Gespräch mit Paul Springfeld in voller Länge bereitgestellt:

Herr Springfeld, als Studierender des Vorkurses sind Sie erst seit Februar an der Schule und haben sich dankenswerterweise sofort als SV-Sprecher zur Verfügung gestellt. Was reizt Sie an dieser Aufgabe?

Mir ist Engagement ausgesprochen wichtig, ich sehe aber auch schon an meinem Vorkurs, wie viel Zeit es in Anspruch nimmt, einer Vollzeittätigkeit nachzugehen und sich um eine Familie zu kümmern. Ich bewundere die Studierenden, die es trotzdem schaffen, das zusammen mit dem Schulalltag in Einklang zu bringen. Da ich dank einer flexiblen Halbtagsstelle genug Zeit habe, möchte ich diese gerade den Studierenden zur Verfügung stellen, die sich nicht auch noch um den Schulbetrieb außerhalb des Unterrichts kümmern können. Und spätestens, seitdem Anfang diesen Jahres festgestellt wurde, dass ich hochbegabt bin, sehe ich meinen Platz an einem Ort, an dem ich Dinge im Sinne Aller positiv beeinflussen und verändern kann. Das ausgesprochene Vertrauen der Schülervertretung und des Kollegiums – für das ich mich herzlich bedanken möchte – ermöglicht es mir, diesen Platz einnehmen zu können.

 

Was denken Sie selbst sind Ihre Aufgaben als SV-Sprecher?

In erster Linie sehe ich mich als direkte Verbindung zwischen Schüler- und Lehrerschaft, mit der Aufgabe, ein Sprachrohr der gesamten Schülerschaft zu sein, Lösungen für auftretende Probleme zu finden, auf einen gemeinsamen Konsens hinzuarbeiten und unseren Alltag sowohl beim Lernen als auch beim Unterrichten so effizient, zielorientiert und angenehm wie möglich zu gestalten.

 

Haben Sie bereits Ideen, welche Aufgaben die SV in Zukunft angehen soll?

Es ist mir persönlich ein hohes Anliegen, unser „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ Projekt erfolgreich zu Ende zu bringen. Später kann man sich sicher Gedanken über die Gründung von AGs (Sport, Theater und Musik) oder das Herausgeben einer Schülerzeitung machen. Doch vorher möchte ich eine bessere Koordination und Kommunikation zwischen dem Morgen- und Abendkurs erreichen. Dazu werde ich mich, so oft es geht, an beiden SV Sitzungen beteiligen.

 

Warum finden Sie die Arbeit der Studierendenvertretung in der Erwachsenenbildung wichtig?

Gerade da jeder Studierende freiwillig zur Abendschule geht, mit dem ehrgeizigen Ziel, mehr zu erreichen und über sich selbst hinauszuwachsen, finde ich es wichtig, unsere gemeinsamen Interessen gegenüber dem Schulbetrieb vertreten zu können. Ich bin der Schulleitung sehr dankbar, uns diese Möglichkeiten zu gewähren.

 

Wie leicht oder schwierig empfinden oder empfanden Sie die Eingewöhnung am Abendgymnasium?

Tatsächlich war ich vom ersten Tag an drin und dabei, ich konnte mir meinen Tagesablauf gut strukturieren und der Unterricht und auch die Materialien sind erwachsenengerecht aufgearbeitet. Besonders der von Frau Hoffmann für unseren Vorkurs gestaltete Unterricht „Psychologie des Lernens“ hilft bei der Reflexion und Organisation des Schulalltages.

 

Fühlen Sie sich am Abendgymnasium wohl?

Ich habe das Glück, eine Vielzahl an Menschen mit unterschiedlichsten Lebenswegen und Nationalitäten kennen lernen zu dürfen, die meinen geistigen Horizont erweitern, an denen ich mich orientieren und die ich zum Vorbild nehmen kann. Alle Studierende eint der Ehrgeiz, eine Eigenschaft, die ich sehr bewundere und schätze und im Vergleich zu meiner Zeit auf dem regulären Gymnasium sind alle Begegnungen geprägt durch viel mehr Reife, Respekt und Würde.

Ich bin froh, das Nikolaus Groß Abendgymnasium und diesen Weg für mich gefunden und eingeschlagen zu haben und blicke erwartungsvoll auf die kommenden drei Jahre.

Ich bedanke mich für das Interview und freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit der Schülervertretung und dem Kollegium!