Zum 75. Mal jährte sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau und im Zuge dieses Gedenkens besuchten Studierende des vierten und fünften Semesters einen Vortrag in der katholischen Akademie die Wolfsburg. Hier stand die Holocaustüberlebende Eva Weyl auf der Bühne, die als Kind im niederländischen Lager Westerbork gewesen ist. Unterstützt wurde Weyl von Anke Winter der Enkelin des damaligen Kommandanten in Westerbork.
Die Auseinandersetzung mit dem Holocaust ist essentieller Bestandteil im Rahmen des Geschichtsunterrichts sowie des Religionsunterrichts, weswegen die Kurse der Einladung der Wolfsburg gerne folgten.
Eva Weyl appellierte an die zahlreich erschienenen Schülerinnen und Schüler der verschiedenen Bistumsschulen, dass sich der Holocaust nicht wiederholen dürfe und erklärte alle Anwesenden zu Zweitzeugen ihrer Geschichte. Sie wiederholte mehrfach, dass niemand im Raum daran schuld sei, was ihr und Millionen anderer Menschen widerfahren ist, dass aber alle Menschen Verantwortung tragen, ob sich so etwas in Zukunft wiederholt.
Anke Winter berichtete, wie schwer ihre Familie an dem Erbe des Großvaters trägt. Albert Gemmeker wandte sich bereits während des Zweiten Weltkriegs von seiner Frau und seinen Kindern ab, die Familie schwieg jedoch lange über die Taten Gemmekers. Anke Winter berichtete, wie belastend dieses Erbe für sie ist.
Die Studierenden des Nikolaus-Abendgymnasiums waren von den geschilderten Erlebnissen beeindruckt und sprachen im Rahmen des Fachunterrichts noch über die Eindrücke, die sie durch die Berichte gewonnen haben. Das Abendgymnasium dankt der katholischen Akademie „die Wolfsburg“ für diese außergewöhnliche Lernerfahrung.