Wie die Belastung zur Erholung werden kann

von | 14.01.2007

Bild oben: Die Abiturientinnen und Abiturienten vom 12. Januar 2007

Am 12. Januar überreichte Schulleiter Bernhard Nadorf den glücklichen Abiturientinnen und Abiturienten ihr Abiturzeugnis und gratulierte damit während der Abschlussfeier den neuen Absolventinnen und Absolventen des Weiterbildungskollegs zu ihrem besonderen Erfolg.

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Caroline Rittel (4. v. l.) mit ihren Freunden

Eine der Abiturientinnen ist die gelernte Krankenschwester und junge Mutter Caroline Rittel. Dabei war sie zu Beginn ihrer Weiterbildung noch in der Abschlussphase ihrer Ausbildung und hatte noch keine Familie.

Rückblende: Vor knapp 8 Jahren verfehlte Frau Rittel die Zulassung zum Abitur im 1. Bildungsweg, was sie aber nicht davon abhielt, nach Möglichkeiten und Wegen zu suchen, diesen Schulabschluss eines Tages doch noch zu erlangen. Nach einem Beratungsgespräch im Arbeitsamt erfuhr sie von der Möglichkeit des 2. Bildungsweges, wenn sie erst einmal eine Berufsausbildung abgeschlossen hat. So begann Sie damals zunächst eine Ausbildung zur Krankenschwester. Noch bevor sie diese erfolgreich abgeschlossen hat, belegte sie im Jahre 2005 schon einen Kurs im Semester 1 des Nikolaus Groß Abendgymnasiums. Die ersten Wochen waren für sie eine besondere Doppelbelastung, denn parallel zum Unterricht im Weiterbildungskolleg musste sie noch für ihre Examensprüfung lernen.

Nach dem erfolgreichen Abschluss ihrer Berufsausbildung dauerte es nicht lange, bis eine weitere Veränderung in ihrem Leben auf sie wartete. Sie wurde schwanger, als sie das 2. Semester im Abendgymnasium besuchte. Doch dank der großen Unterstützung, die sie durch ihre Eltern, Schwiegereltern und Freunde erfahren hatte, die während ihres Schulbesuchs auf den neuen Familiennachwuchs aufpassten, konnte sie ihre Weiterbildung fortsetzen. Dabei kamen ihr die Sommerferien gegen Ende ihrer Schwangerschaft sicherlich auch zu Gute. Und – man höre und staune – als junge Mutter „war der Besuch des Abendgymnasiums an manchen Tagen fast wie eine Erholung“ von den neuen Aufgaben und Herausforderungen, die in der frisch gebackenen Familie auf sie zu kamen, erzählt sie heute stolz. Zurecht: Denn trotz dieser Doppelbelastungen am Ende einen Abiturdurchschnitt der Note 1,6 zu erreichen, das verdient noch einmal zusätzlich Respekt und besondere Anerkennung!

Auch die anderen Absolventinnen und Absolventen feierten heute ihren Schulabschluss mit Stolz und bedankten sich im stehenden Applaus und tollen Abschiedsgeschenken bei ihren Lehrenden, die sie in den vergangenen Jahren auf ihrem Weg zum Ziel begleiteten.